Everlasting Aesthetics – An der Seite unseres Texters durch Wien
Travel Stories
Wien ist Altbau und Graffiti, Burgtheater und Impro. Wien ist eine Stadt zum Schwärmen und zum Träumen. Wenn die Hitze mal wieder schwer über den Dächern liegt, enden die langen Wiener Sommernächte nicht selten mit einem Sonnenaufgang am Donaukanal und einem allerletzten Drink am Schwedenplatz. Unser Texter Hannes hat Wien als eine Stadt erlebt, die Falco vergöttert und am Abend vor Inspiration förmlich platzt, nur um den nächsten Tag dann wunderbar sorglos zwischen Fahrgeschäften auf dem Wiener Prater zu verbummeln. Auch er hat für unsere Suche nach den everlasting aesthetics zur Kamera gegriffen und seine Eindrücke auf einem Kodak Gold 200-Film festgehalten. Lesen Sie seinen Bericht und folgen Sie seinen Worten durch die Gassen der Donaumetropole.
Warum Wien?
First things first: Warum Wien? „Eigentlich fing alles mit der Kunst an. Vor einigen Jahren habe ich gemerkt, dass immer mehr Musik, die mich inspiriert, aus Wien stammt. Dazu haben mich Autoren wie John Irving und Robert Seethaler schon früh mit ihren Romanen nach Wien gebracht. Von solchen Verweisen innerhalb der Literatur lasse ich mich gerne leiten, denn Künstlerinnen und Künstler haben in der Regel das verlässlichste Gespür für Ästhetik. Auch wenn in Literatur auf andere Bücher oder Musik verwiesen wird, versuche ich, diesen Hinweisen zu folgen und sie als Empfehlungen zu begreifen – bisher wurde ich selten enttäuscht.
Bauchtasche No 1-1 (M) Marone (>>)
Bauchtasche No 1-1 (M) Marone (>>)
Die Reise nach Wien kam dann endlich zustande, als mich ein Freund, der selbst für eine kreative Auszeit hergekommen ist, zu sich in den neunten Bezirk eingeladen hat. Dann habe ich Kamera und Notizbuch eingepackt, die Bauchtasche umgeworfen und bin in den Zug gestiegen. Mit großen Erwartungen bin ich dann in ein wahnsinnig intensives Wochenende gestolpert, an dem ich so viel gesehen und erlebt habe, dass weder Zeit für Museen noch Stadtführungen blieb. Ich habe zwar die Hofburg verpasst, aber dafür konnte ich am Semesterabschluss der Akademie der bildenden Künste teilnehmen und zum Sonnenaufgang in die Donau springen. Genau so habe ich es mir vorgestellt.“
Was bleibt von der Reise?
Auch wenn die Reise noch nicht lange her ist und sich das Vergessen bekanntlich auf leisen Sohlen anschleicht, gibt es doch immer auch Momente, von denen man direkt weiß, dass sie mit Sicherheit in Erinnerung bleiben, oder? „Ich glaube, dass es schwer wird, zu differenzieren. Die Reise nach Wien wird mit der Zeit wohl zu einem einzigen großen Erlebnis verschwimmen, aber dass Teile davon aus der Erzählung verschwinden, kann ich mir nicht vorstellen. Es hängt eben alles zusammen. Wenn ich an die Hitze in der Stadt denke, erinnere ich mich an den Feinkost-Straßenverkauf auf dem Yppenplatz, wo wir in der Nachmittagssonne Spritzer getrunken und dabei Karten gespielt haben.
Wenn ich mir die stimmungsvollen Gassen im siebten Bezirk vorstelle, denke ich daran, wie wir einfach immer weiterspaziert und plötzlich auf dem Wiener Prater gelandet sind und wie wir dort stundenlang zwischen Achterbahnen und Schießbuden herumstreunten.
Ich denke an all die interessanten Menschen, die ich innerhalb kürzester Zeit kennengelernt habe und die mit ihren zahlreichen Projekten zu dem unverwechselbaren Lebensgefühl der Stadt beitragen. Als Reisender bin ich selbst auch eher der Typus Streuner. Ich lasse mich gerne umhertreiben und versuche dabei nach Möglichkeit in Gegenden zu gelangen, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Deshalb trage ich auch immer eine Bauchtasche. Sie vermittelt mir ein Gefühl von Sicherheit und Freiheit, wenn ich in fremden Städten unterwegs bin. Ich spüre direkt, dass ich alles Nötige am Körper trage – vom Portemonnaie bis zum Kartenspiel, und bin dabei immer noch frei genug, um auf spontanen Straßenfesten zu tanzen oder abfahrenden Bussen hinterherlaufen zu können.”
Bauchtasche No 1-1 (M) Marone (>>)
Welche Essentials dürfen nie im Gepäck fehlen?
„Da der Trip mit ungefähr elf Stunden im Nachtzug begonnen hat, habe ich mein Laptop Sleeve mit meinen Arbeitsutensilien eingesteckt. Hinten im Einschubfach habe ich immer ein Notizbuch und in diesem Fall hatte ich noch die aktuelle Ausgabe der ZEIT dabei. Diese Kombi ist mittlerweile tatsächlich zur Standardausstattung für mich geworden, da ich viel mit der Bahn unterwegs bin und die Zeit im Zug gerne nutze, um zu arbeiten oder persönliche Projekte weiterzuführen.
Laptop Sleeve 15" No 3-5 Schokoladenbraun (>>)
Mindestens ein gutes Buch habe ich aber trotzdem immer dabei. Außerdem ein Kartenspiel und einen Würfelbecher. Ich liebe es, mit meinen Freunden in Cafés oder Bars zu sitzen, Karten zu spielen und dabei zu quatschen. Das ist der Inbegriff der Entschleunigung für mich, denn wenn man die Zeit für ein Spiel findet, kann es ja so schlimm nicht sein – das habe ich mir aus der Kindheit bewahrt. Und das ist auch für meine Arbeit von großer Bedeutung, denn als Texter muss man immer versuchen, sich von mentalem Druck freizumachen. Auch wenn die Abgabefrist immer näher rückt, darf man nicht in Panik verfallen, sonst blockiert man und dann geht gar nichts mehr. Andersherum kann man in den seltsamsten Momenten von einer Idee ereilt werden. Man sollte deshalb immer etwas zum Notieren von Ideen in greifbarer Nähe haben – und wenn es nur die Notizen-App im Handy ist. Eine Kamera habe ich auch oft dabei, denn das analoge Fotografieren bereitet mir große Freude. Der unverwechselbare Vintage-Effekt, den man mit Kodak Gold 200-Filmen hinbekommt, begeistert mich jedes Mal aufs Neue.“