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Lost and Found – 5 inspirierende Lost Places in Berlin und Umgebung


Berlin ist eine Stadt voller Geschichte und Geschichten. Jeder Ort hat etwas zu erzählen – vor allem die, die lange Zeit vergessen wurden. Vernagelte Fenster, Natur, die sich einen Ort langsam zurückholt, und über allem die Frage: Was war all das hier, bevor es verfallen ist? Der Charme des Vergangenen macht Lost Places zu inspirierenden Erkundungszielen und einzigartigen Fotolocations. Meist können wir an diesen Orten noch Spuren ihrer ursprünglichen Nutzung erkennen und gleichzeitig zusehen, wie sie durch den Verfall zu etwas Neuem reifen. Lost Places sind Unikate, riesige Artefakte, die durch die Jahre des Vergessens eine neue Bedeutung bekommen haben – und dadurch grenzenloses kreatives Potenzial in sich bergen! Kein Wunder also, dass sich die ambitionierte Berliner Kulturszene diese Orte vorgenommen und in interessanten Konzepten mit neuem Leben gefüllt hat. Unsere fünf Favoriten haben wir für Ihr nächstes Großstadtabenteuer zusammengetragen.

Lost Places Berlin

1. Teufelsberg Berlin

Seltsam geformte Türme im Grunewald und ein Name, der Fragen aufwirft – was hat es mit dem Berliner Teufelsberg auf sich? Den Namen verdankt unser erstes Ziel dem nahe gelegenen Teufelssee, seine seltsamen weißen Kuppeln dagegen den Amerikanern. Wir befinden uns auf dem Gelände einer alten US-Abhörstation aus dem Kalten Krieg, die heute vor allem eins ist: bunt! Denn der Teufelsberg wurde von den Berlinern kunstvoll zu einer der weltweit größten Freiluftgalerien für Street Art umgewandelt. Etwa 30 Gehminuten von den S-Bahn-Stationen Grunewald oder Heerstraße entfernt liegt der knapp 50.000 m2 große Geländekomplex. Während sich die verfallenen Kuppeln der Radarstation über die Baumgrenze erheben und mit ihrer unverkennbaren Silhouette schon aus der Ferne zu erkennen sind, werden die zahlreichen Kunstwerke auf den Mauern erst aus der Nähe sichtbar. Kunstschaffende aus aller Welt haben hier mit ihren Wandbildern eine dynamische Dauerausstellung erschaffen und die heruntergekommenen Gebäude zu einem Ort der Kreativität umgedeutet. Und da die Wände nach einiger Zeit wieder freigegeben werden, lohnt es sich definitiv, den Teufelsberg mehrmals zu besuchen. Der Park hat mittwochs bis sonntags von 11.00 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Der Eintritt kostet 8 € für Erwachsene und ermöglicht freies Erkunden und Fotografieren des eindrucksvollen Geländes.

2. Heilstätte Grabowsee

Der zweite Lost Place auf unserer Liste ist vielleicht der einsamste Ort in unseren Top 5 und genau das macht seinen Charme aus. Das verlassene Tuberkulosekrankenhaus bei Oranienburg ist kein öffentlicher Kulturpark, sondern besteht aus rund 30 teils verfallenen Gebäuden, an denen sich über die Jahre Witterung und Vandalismus abgearbeitet haben. Offene Dächer und eingestürzte Wände inmitten eines Waldes, der sich langsam zurückholt, was ihm bereits 1896 an Platz genommen wurde, und der über allem liegende Charme des Verlassenen machen diesen Ort zu einem anregenden Ausflugsziel und zu einer charaktervollen Fotolocation. In den Innenräumen erzeugen die abblätternde Farbe, die zerbrochenen Scheiben und die wenigen zurückgelassenen Gegenstände eine Atmosphäre, die Neugier und Schauder wecken. So steht an einer Wand in alter Schrift „Operationssaal“, während ein Pfeil den verlassenen Flur entlang zeigt. Jetzt kann man sich vorstellen, warum die Heilstätte Grabowsee schon zur Kulisse verschiedener Filme geworden ist, darunter der Horrorfilm „Heilstätten“ und der Blockbuster „Monuments Men“ mit George Clooney und Matt Damon. Das Gelände kann donnerstags bis sonntags besucht werden, jedoch ist eine telefonische Voranmeldung bei Verwalter Bernhard Hanke erforderlich (0175 / 24 25 27 5). Er wird das Gelände mit Ihnen gemeinsam erkunden. Der Eintritt beträgt 10 € zzgl. einer pauschalen Fotogebühr.

2. Natur Park Südgelände

Zurück nach Berlin! Zurück zur Kunst! Auf dem alten Tempelhofer Rangierbahnhof finden Sie ein anregendes Zusammenspiel aus Technik, wiedererstarkender Natur und einer Reihe von Kunstobjekten, die den Kontrast von Industrierelikten und ihren natürlich gewachsenen Gegenstücken kunstvoll moderieren. Stellen Sie sich Büsche und Gräser vor, die zwischen Schienen und Weichen hervorsprießen, einen stählernen Wasserturm, der das Gelände überragt, und zwischen alledem die hellen Stämme junger Birken. Alte Kräne, Signalanlagen und Bahngebäude erinnern an die ehemalige Nutzung des Geländes und werden von den Stahlskulpturen der Künstlergruppe ODIOUS zu einem anregenden Dialog gebeten. So begegnet uns Rost einerseits als kunstvoll eingesetztes Stilmittel, aber auch als Zeichen der schleichenden Verwitterung. Von Verwahrlosung kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr geht es hier um sorgsam kuratierten Verfall, die Umdeutung des Vergangenen und die fachkundige Restauration des Bewahrenswerten. So lässt sich zum Beispiel auch eine alte Dampflok zwischen den Bäumen entdecken, die besonders bei Kindern immer wieder großes Erstaunen hervorruft. Erkunden Sie den Natur Park Südgelände gerne an einem freien Nachmittag, lassen Sie Natur, Technik und Kunst auf sich wirken und genießen Sie anschließend noch einen Kaffee in der alten Brückenmeisterei. Der Park ist täglich von 9.00 Uhr bis ungefähr zum Sonnenuntergang geöffnet und der Eintritt kostet 1 € für Erwachsene.

4. Spreepark

Der Spreepark in Treptow-Köpenick ist ein Lost Place, der bald schon keiner mehr sein wird. Sie sollten sich also beeilen, um die Atmosphäre des alten Vergnügungsparks aufzusaugen, bevor er sich ein weiteres Mal verwandelt. In seiner Geschichte hat das Gelände bereits mehrere Entwicklungen erlebt: 1969 eröffnet der damals einzige ständige Freizeitpark der DDR unter dem Namen „Kulturpark Plänterwald“, nach dem Mauerfall wird er als „Spreepark“ weitergeführt, bis 2001 schließlich Riesenrad und Karussells zum Stehen kommen. 15 Jahre lang wird das Gelände sich selbst überlassen und langsam erobert sich die Natur ihren Platz zwischen Dinosaurier-Figuren und stillstehenden Achterbahnen zurück – ein vergessener Ort entsteht. Wo man einst ausgelassene Menschenmassen erwartete, kehrt über Jahre Stille und Verfall ein, bis der Park 2016 „wiederentdeckt“ wird und die Planungen für den neuen Spreepark beginnen. Hier sollen Kunst, Natur und Vergangenheit aufeinandertreffen und erlebbar gemacht werden. Bis es so weit ist, kann der Park jedoch in seiner Übergangsphase besichtigt werden. Führungen über das Gelände machen diese Transitionsphase erlebbar. Überbleibsel des Verfalls werden mit Geschichten über den alten Glanz kontrastiert und Entstehendes wird im Kontext des Vergangenen erklärt. Die Führungen sollten vorab gebucht werden und kosten 5 € für Erwachsene.

Lost Places Berlin Spreepark

5. Beelitzer Heilstätten

Eine weitere Heilstätte, ein weiterer Lost Place! In den Wäldern rund um das brandenburgische Beelitz finden Sie heute einen facettenreichen Zugang zu der Vergangenheit des 1902 eröffneten Klinikgeländes. Von Bäumen überwucherte Gemäuer, kaputte Fenster und eingefallene Wände lassen sich hier beispielsweise aus der Vogelperspektive betrachten, denn ein über 700 m langer Baumkronenpfad führt über das Gelände und erlaubt einzigartige Einblicke von oben. So wächst durch das Dach des seit 1945 verlassenen „Alpenhauses“ ein Wald aus rund 65 verschiedenen Baum- und Straucharten und bietet eine bizarre Kulisse aus verrosteten Bettgestellen und wuchernden Stämmen. Doch auch vom Boden aus lässt sich das riesige Klinikareal erkunden. Verschiedene thematische Touren führen durch die einzelnen Gebäude, in die Keller und Schächte unterhalb des Geländes und zu den besonders eindrucksvoll verfallenen Orten der Beelitzer Heilstätten. Informieren Sie sich am besten vorab, welche Führung Sie am meisten interessiert. Der reguläre Eintrittspreis beträgt 13,50 € für Erwachsene.

Lost Places Berlin Beelitz Alpenhaus

Und nun? Höchste Zeit, die Pläne in die Tat umzusetzen! Packen Sie Ihre Kamera ein und machen Sie sich auf den Weg. Spüren Sie den Geschichten der Berliner Lost Places nach und entdecken Sie die Einzigartigkeit jedes einzelnen Ortes. Wir empfehlen Ihnen leichtes Gepäck – zum Beispiel aus Canvas (>> zur Kollektion).