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HOLZRICHTER Ratgeber: Welche Lederarten gibt es? (kurz & knapp)


„Glattleder“, „Veloursleder“, „Spaltleder“ – Leder ist ein facettenreiches Material und das traditionelle Lederhandwerk hat eine Vielzahl von Fachbegriffen hervorgebracht, um es präzise zu benennen. Damit Sie ein tiefergehendes Verständnis für unsere Arbeit erhalten, haben wir uns die Zeit genommen, unser Wissen in Ruhe zusammenzufassen und einen Ratgeber zu den wichtigsten Begriffen für Sie anzufertigen.

Gerbung

Seit Jahrtausenden fertigt der Mensch Taschen und Kleidung aus Tierhäuten. Damit diese nicht verderben, müssen sie haltbar gemacht werden. Dieser Prozess nennt sich Gerbung. Dabei dringen die verwendeten Gerbstoffe tief in das Gewebe ein und hindern die dort sitzenden Proteine durch Stabilisation an der Zersetzung.

Ein Mann an einem Gerbfass

Ein traditionelles Gerbfass

Das Pflanzliche (vegetabile) Verfahren

HOLZRICHTER Berlin verwendet pflanzlich gegerbtes Naturleder. Die pflanzliche (oder auch vegetabile) Gerbung hat eine lange Tradition und benötigt ein hohes Maß an Erfahrung. Dazu setzen wir auf die In-House-Expertise unserer Manufaktur im Herzen der globalen Lederproduktion: Kalkutta. Dort wollen wir neue Maßstäbe setzen, indem wir pflanzliche Gerbstoffe wie Tara-Schoten, Rindenhölzer und Olivenblätter statt umweltschädlichen Chroms verwenden. Indem wir nur an der Luft und in seltenen Fällen unter der Sonne trocknen, verzichten wir auf strapazierende und energieaufwendige Trocknungsverfahren.

Pflanzliche Gerbstoffe

Pflanzliche Gerbstoffe

Die leider branchenübliche Chromgerbung kann Tierhäute innerhalb weniger Tage kostengünstig zu Leder gerben. Dabei entstehen jedoch große Mengen verunreinigter Abwässer, die leider allzu oft ungenügend geklärt werden. Dem wirken wir entgegen, indem wir entschieden auf den Einsatz von Chrom verzichten. Stattdessen lassen wir unsere pflanzlichen Gerbstoffe über Wochen sanft in das Gewebe eindringen und stellen dadurch ein besonders robustes Leder mit einem angenehm holzigen Geruch her. Durch die schonenden Prozesse ist Naturleder besonders lange haltbar und erhält ein natürlich facettenreiches Farbprofil.

Weekender Camel

Weekender No 8-2 (M) Camel (>>)

Rindleder

Das mit am häufigsten verarbeitete Leder in der Herstellung von Ledertaschen stammt aus den Häuten von Rindern. Trotz massiger Struktur bleibt es stets biegsam und gilt durch seine Beschaffenheit als vielfältig einsetzbar. Die glatte Oberfläche weist minimale Haarlöcher auf. Ebenso weit verbreitet, aber in seiner Struktur großporiger, ist das Büffelleder. Rind- oder Büffelleder eignen sich mit ihrer robusten Beschaffenheit und ihrer spürbaren Stärke besonders gut als Material für Reisetaschen. Ein Weekender aus Rindleder lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass er die Strapazen einer Flug-, Auto- oder Zugreise auch noch in vielen Jahren problemlos überstehen wird.

Ziegenleder

Ziegenleder ist von Natur aus glatt, weich und geschmeidig. Es ist in der Regel dünner als Rindleder und zeichnet sich durch ein feines und stets einzigartiges Narbenbild aus. Ziegenleder gilt als äußerst strapazierfähig und eignet sich durch ein relativ geringes Eigengewicht ideal für den alltäglichen Gebrauch. Ob als Aktentasche fürs Büro oder Messenger Bag in der Freizeit, bieten Taschen aus Ziegenleder einen besonders angenehmen Tragekomfort.

Unbehandeltes Naturleder

Unbehandeltes Naturleder

„SPALTLEDER” UND DIE UNTERSCHIEDLICHEN HAUTSCHICHTEN

Egal um welche Art von Tasche es sich handelt, sie muss den Anforderungen und Strapazen des Reisens uneingeschränkt standhalten. Gerade die Stärke der verwendeten Hautschichten kann dabei Auswirkungen auf die Widerstandsfähigkeit des Leders haben. Vor allem Rindleder wird, damit man es verarbeiten kann, in verschiedene Schichten gespalten. Dabei unterscheidet man zwischen Narben-, Kern- und Fleischspalt. Der Narbenspalt bezeichnet die Außenseite der Haut. Die mittlere Schicht nennt man Kernspalt und der Fleischspalt umfasst die untere, zum Fleisch gerichtete Seite. Kern- und Narbenspalt verfügen über die höchste Gewebedichte. Leder aus diesen Hautschichten kommt bei HOLZRICHTER Berlin größtenteils zum Einsatz.

Hobo Umhängetasche

Hobo Umhängetasche No 2-3 (M) Karamell (>>)

VELOURSLEDER

Veloursleder ist ein Rauleder mit einer samtigen Oberfläche und wird umgangssprachlich oft auch als Wildleder bezeichnet. Das ist nicht ganz korrekt, denn als Wildleder bezeichnet man ausschließlich Leder, das von Wildtieren wie Elchen oder Rehen stammt. Die meisten Rauleder sind jedoch Spaltleder, deren faserige Seite nicht abgeschliffen wurde. Das HOLZRICHTER Berlin Veloursleder zeichnet sich dagegen zusätzlich durch seine besondere Gewebedicke aus. Es wird nicht aus dem dünnen Fleischspalt gewonnen, sondern aus dem hochwertigen Narbenspalt. Dadurch ist es unter seiner samtweichen Oberfläche deutlich formstabiler als die meisten Veloursleder.

WEITERE LEDERARTEN KURZ ERKLÄRT

Glattleder ist ein Sammelbegriff für Lederarten, deren Narbenseite nach außen verarbeitet ist. Es kann jedoch auch leicht angeschliffen werden und muss nicht zwingend perfekt glatt sein. Oberflächenpigmentiertes Glattleder mit einer wasserabweisenden Farb- und Schutzschicht auf der Oberfläche wird gedecktes Glattleder bzw. zugerichtetes Leder genannt. Offenporiges Glattleder trägt die Bezeichnung Anilinleder. Ihm fehlt eine Abdeckung (Zurichtung) durch Deck- oder Pigmentbeschichtungen. Dieses Leder ist mit Anilinstoffen gefärbt und weist damit so gut wie keinen Oberflächenschutz auf. Dennoch bleibt die natürliche Maserung erkennbar. Die durchgefärbte Oberfläche bleibt sichtbar, somit sollte das Material makellos aussehen und nicht durch frühere Einflüsse des Tieres gekennzeichnet sein. Diese Kriterien machen Anilinleder teuer und wertvoll. Das Semianilinleder wird nur leicht pigmentiert, um die natürliche Maserung des Materials nicht zu verdecken. Die Farb- und Schutzschicht macht es etwas robuster als richtiges Anilinleder.

Ein Mann begutachtet Leder

QUALITÄT ERKENNEN

Es gibt viel, was man über Leder lernen kann. Die Lederart ist zweifellos ein guter Indikator, um mehr über die Qualität einer Ledertasche zu erfahren. Weitere Hinweise können wir jedoch meist intuitiv mit unseren Sinnen wahrnehmen. Sieht das Leder spröde und rissig aus, oder strahlt sein Farbprofil? Riecht es künstlich oder holzig und charaktervoll? Hat es einen weichen Griff und lässt sich geschmeidig formen, ohne zu brechen? Dann handelt es sich um ein Qualitätsstück.

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